PCR-Labor (Polymerase Chain Reaction)
Durch innovative molekulardiagnostische Verfahren zu einem schnellen Laborergebnis
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist eine Methode zur exponenziellen Vervielfältigung (Amplifikation) definierter DNA- und RNA-Sequenzen mit Hilfe des Enzyms DNA-Polymerase. Diese Technologie wurde 1983 von dem späteren Nobelpreisträger Kary B. Mullis begründet.
Die Methode ist mittlerweile integrativer Bestandteil aller Bereiche der molekularen Medizin. Insbesondere die moderne Humangenetik, mit ihren Fachbreichen molekulare Forensik, Pränataldiagnostik und Gewebetypisierung, sowie die molekulare Infektionsdiagnostik (Direktnachweis von Pathogenen) bedienen sich heute der PCR-Analytik.
Die PCR erlaubt den schnellen und empfindlichen Nachweis sehr geringer Mengen bakterieller und viraler Nukleinsäuren in verschiedensten Probenmaterialien, wodurch eine sensitive und quantitative Aussage über die Präsenz eines Erregers möglich wird.
Darüber hinaus ist die PCR heute unverzichtbar für die Identifizierung einer zunehmenden Zahl genetischer Veränderungen und Variationen (Polymorphismen), wodurch komplexe Krankheitsbilder (Krebs, Diabetes, koronare Gefäßerkrankungen) zukünftig auf molekularem Niveau differentialdiagnostisch charakterisiert werden können.
Desweiteren lassen sich mit Hilfe der PCR-Technik Krankheitsrisiken frühzeitig erkennen. Schon heute und erst recht in Zukunft werden auf der Grundlage dieser molekularen Informationen genetisch bedingte Erkrankungen gezielt therapiert werden können.
Somit leistet die Molekulardiagnostik einen wesentlichen Beitrag zur Ergänzung der medizinisch-klinischen Diagnostik und des „Disease-Managements".
Eine moderne Variante der klassischen PCR besteht heute in der Detektion der Amplifikate in Echtzeit (real-time PCR). Hierdurch ist es möglich geworden, molekulardiagnostische Befunde innerhalb weniger Stunden zu generieren und dem Einsender mitzuteilen.