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Fachinformationen

Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Wissen kann schützen

In den vergangenen Jahren hat die Rate von Neuinfektionen bei den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wieder zugenommen. Nicht immer kommt es hierbei zu typischen Symptomen. Häufig bemerken die Betroffenen gar keine oder nur unspezifische Krankheitsanzeichen. Deshalb sollte
bei jeglichem Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion immer ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden. Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten sind heute gut behandelbar. Bei ausbleibender oder verzögerter Behandlung können jedoch schwere Komplikationen oder Spätfolgen auftreten. Auch eine Testung und Mitbehandlung des Partners ist zu bedenken, um eine gegenseitige Wiederansteckung zu verhindern. Präventionsmaßnahmen, wie der Gebrauch von Kondomen oder gegebenenfalls eine Impfung, können das Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion deutlich senken.

An welche Erreger muss gedacht werden?

Chlamydien (Chlamydia trachomatis)

Komplikationen/Symptome:
Häufig keine Symptome, aber Entzündung von Harn- und Geschlechtsorganen möglich → können zu Verklebungen der Eileiter führen, hierdurch erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften und Unfruchtbarkeit. Schwangere: Übertragung auf das Kind möglich (erhöhtes Risiko für Früh- und
Fehlgeburten). Übertragung während der Geburt kann zu Lungenentzündung und Infektionen der Augen und Ohren des Neugeborenen führen.
Behandlung: Antibiotika.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich oder Erststrahlurin, Antikörperbestimmung im Blut möglich. Für Schwangere und Frauen unter 25 ist die Testung auf Chlamydien eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Gardnerellen (Gardnerella vaginalis)

Komplikationen/Symptome: Häufig keine Symptome, aber Entzündung von Harn- und Geschlechtsorganen möglich (typischerweise Entzündung der Vagina)  kann zu Unfruchtbarkeit führen.
Schwangere: Erhöhtes Risiko für Frühgeburten.
Behandlung: Abhängig von der Menge des nachgewiesenen Erregers und individuellen Risikofaktoren. Antibiotika.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich.

Gonorrhö/Tripper (Neisseria gonorrhoeae)

Komplikationen/Symptome:
Männer: häufig Harnröhrenentzündung mit eitrigem Ausfluss; Frauen: sehr variable Symptome von beschwerdefrei bis zu schweren Entzündungen des Urogenitaltraktes. Verklebungen der Eileiter möglich, hierdurch erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften und Unfruchtbarkeit. Maximalausprägung bei beiden Geschlechtern: Streuung über den Blutkreislauf mit multiplen Organschäden.
Schwangere: Übertragung auf das Kind während der Geburt kann zu Augenentzündungen des Neugeborenen führen.
Behandlung: Antibiotika.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich.

HPV (humane Papillomaviren)

Komplikationen/Symptome: Low-Risk-HPV-Typen: anogenitale Feigwarzen; High-Risk-HPV-Typen (insb. 16 und 18): Häufig keine Symptome, Infektion des Gebärmutterhalses und im Verlauf bösartige Entartung möglich
Behandlung: Lokaltherapie und/oder chirurgische Entfernung, Impfung gegen High-Risk-Typen verfügbar.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich, Differenzierung zwischen High-Risk- und Low-Risk Typen möglich.

HIV

Komplikationen/Symptome: Immunschwäche, schwere Infektionen, Krebserkrankungen möglich → AIDS
Behandlung: Antivirale Medikamente.
Labortest: Antikörperbestimmung im Blut, Erregerdirektnachweis aus einer Blutprobe.

Hepatitis B und C

Komplikationen/Symptome: akutes Leberversagen, Chronischer Verlauf mit Leberzirrhose und Leberkrebs möglich.
Behandlung: Antivirale Medikamente. Impfung gegen Hepatitis B verfügbar, Kontrolle des Impferfolgs durch Laboruntersuchung möglich
Labortest: Antikörperbestimmung im Blut, Erregerdirektnachweis aus einer Blutprobe

Mykoplasmen/Ureaplasmen

Komplikationen/Symptome: Häufig keine Symptome, aber Entzündung von Harn- und Geschlechtsorganen möglich → können zu Verklebungen der Eileiter führen, hierdurch erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften und Unfruchtbarkeit.
Schwangere: Erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten beschrieben. Übertragung auf das Kind während der Geburt kann zu schweren Infektionen des Neugeborenen führen.
Behandlung: Abhängig vom genauen Erreger und individuellen Risikofaktoren. Antibiotika.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich oder Erststrahlurin.

Syphilis/Lues (Treponema pallidum)

Komplikationen/Symptome: je nach Stadium: Hautdefekte der Genitalien, Lymphknotenschwellungen, Hautausschläge, neurologische Störungen (Empfindungsstörungen, Nervenschmerzen, Bewegungsstörungen, Hirnhautentzündung, Demenz)
Behandlung: Antibiotika.
Labortest: Antikörperbestimmung im Blut.

Trichomonaden (Trichomonas vaginalis)

Komplikationen/Symptome: Häufig keine Symptome, aber Entzündung von Harn- und Geschlechtsorganen möglich (typischerweise Entzündung der Vagina) → kann zu Unfruchtbarkeit führen.
Schwangere: Erhöhtes Risiko für Frühgeburten.
Behandlung: Antibiotika.
Labortest: Erregerdirektnachweis aus Abstrich.

Kosten der Untersuchungen

Liegt ein konkret begründeter Infektionsverdacht vor, werden die Untersuchungen in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sollte es sich um eine Vorsorgeuntersuchung handeln, ist es möglich, dass die Kosten als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) von dem Patienten/ der Patientin getragen werden müssen.
Bitte sprechen Sie hierzu Ihre/n behandelnde/n Arzt/ Ärztin an.

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