Vorsorgeuntersuchung - PSA-Bestimmung in der Prostata-Krebsvorsorge
Was ist Prostatakrebs?
Unter einem Prostatakarzinom (Prostatakrebs) versteht man eine bösartige Neubildung der
Vorsteherdrüse (Prostata) des Mannes. Prostatakrebs stellt die häufi gste Krebserkrankung bei
Männern dar, an welcher ca. 65.000 Männer in Deutschland pro Jahr erkranken. Im fortgeschrittenen
Stadium kann es zur Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) in anderen
Organen wie z.B. der Lunge und den Knochen kommen. Nach Lungen- und Darmkrebs ist das
Prostatakarzinom die am dritthäufi gsten zum Tode führende Krebserkrankung bei Männern.
Warum ist die Früherkennung so wichtig?
Wird die Krebserkrankung früh genug erkannt, ist eine Heilung durch eine Operation oder Bestrahlung
möglich. Je später die Krankheit diagnostiziert wird, umso fortgeschrittener kann der Tumor in
der Prostata sein und die Gefahr der Bildung von Metastasen wächst.
Welche Methoden zur Früherkennung gibt es?
Ab dem 45. Lebensjahr umfasst die Vorsorgeuntersuchung ein Gespräch über mögliche Beschwerden
(Anamnese), die Untersuchung des äußeren Genitals, das Abtasten von Lymphknoten
und die Austastung der Prostata durch den Enddarm. Zusätzlich wird die Bestimmung des sog.
Prostata-spezifi schen Antigens (PSA-Wert) empfohlen.
Mit Hilfe des PSA-Tests kann ein Tumor entdeckt werden, bevor er Beschwerden macht, zu ertasten
oder durch bildgebende Verfahren sichtbar ist.
Was besagt der PSA-Wert?
Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) wird ausschließlich in der Prostata gebildet und beim
gesunden Mann in niedriger Menge in das Blut abgegeben. Bei einer gut- oder bösartigen Veränderung
der Prostata steigt der PSA-Wert im Blut an. Im Allgemeinen spricht ein höherer Wert für
ein bösartiges Geschehen. Ein niedriger Wert bis zu 10 ng/ml kann auch durch eine gutartige Vergrößerung
der Prostata verursacht werden. Insbesondere bei Männern im fortgeschrittenen Alter
kommt dies häufig vor. Zur besseren Unterscheidung wird deshalb die zusätzliche Bestimmung
des sog. freien PSA bei PSA-Werten zwischen 4 und 10 ng/ml empfohlen.
PSA im Normbereich | - kein Anhalt für ein Prostatakarzinom |
PSA 4 bis 10 ng/ml | - zusätzliche Bestimmung des freien PSA empfehlenswert - weitere Untersuchung notwendig |
PSA >10 ng/ml | - weitere Untersuchung notwendig |
Welche Konsequenzen hat ein erhöhter PSA-Wert?
Aussagekräftig ist nicht nur die absolute Höhe des PSA-Wertes, sondern auch die Anstiegsgeschwindigkeit
des Wertes mit der Zeit. Ein erhöhter oder schnell ansteigender PSA-Wert
deutet auf eine Veränderung der Prostata hin. Die Ursache kann Krebs sein, aber auch eine
Entzündung oder eine vergrößerte Prostata (benigne Prostatahyperplasie). Zur weiteren Abklärung
kann eine feingewebliche Untersuchung der Prostata mittels einer Feinnadelbiopsie erforderlich sein.
Kosten für die PSA-Bestimmung
Die PSA-Bestimmung zur Krebsfrüherkennung ohne konkreten Krankheitsverdacht ist keine
Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten für den Test, die Blutentnahme und
die ärztliche Beratung müssen als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) vom gesetzlich versicherten
Patienten getragen werden. Sprechen Sie hierzu bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin an.