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Fachinformationen

Dermatomykose-Erreger sicher detektieren

Schnell, hochspezifisch und sensitiv für eine zielgerichtete Therapie

Hintergrund

Der Test beruht auf dem qualitativen molekulardiagnostischen In-vitro-Nachweis der nachstehend aufgelisteten Dermatomykose-Erreger auf Basis von DNA-Präparationen von Haut-, Haar-, Nagel- oder Kulturmaterial.

Der Derma Genius 3.0-Test ist eine Multiplex- PCR, durch den sich in einem einzigen Ansatz viele verschiedene Erreger identifizieren lassen. Dies ist die Voraussetzung für eine wirksame Therapie und die schnelle Ermittlung der
Infektionsquelle. Zusätzlich können Mischinfektionen besser erkannt werden.

Bei Erregern, die nicht auf Spezies-Ebene differenziert werden können, ist in der Analytik eine Dermatophyten-Pan-PCR integriert, durch die das Vorliegen von Dermatophyten nachgewiesen werden kann.

Klinische Bedeutung

Dermatophyten-Arten werden hauptsächlich nach ihrem Vorkommen in antropophile, zoophile und geophile unterteilt. Die am häufigsten Infektionen auslösenden Arten wie z.B. Trichophyton oder Microsporum werden durch diesen Test erfasst. Auch können humanpathogene Hefen und Schimmelpilze wie Candida spec. oder Scopulariopsis brevicaulis in Vergesellschaftung mit Dermatophyten spezifiziert werden. Ca. 70 % aller humanen Dermatophyten-Infektionen gehen von antropophilen Spezies aus: Trichophyton rubrum befällt Haut und Nägel, nur selten Haare. Er ist weltweit der häufigste Dermatophyt; in weiten Teilen Europas ist er zu 90 % der Erreger der Tinea unguium. T. interdigitale ist der zweithäufigste Dermatophyt in Deutschland. T. tonsurans wird bei Kindern in den USA, vermehrt auch in Großbritannien und Deutschland, gefunden. Die Ansteckung erfolgt häufig über Turnmatten. In Kindergärten und Schulen in Deutschland und in der Schweiz findet man wieder T. audouinii, welcher aus Afrika eingeschleppt wurde. T. schoenleinii verursacht den Favus, der mit einer Entzündung der Kopfhaut mit Bildung charakteristischer Krusten und irreversiblem Haarausfall einhergeht. Der Erreger wird heute in Nordafrika und Kleinasien (Iran, Türkei) gefunden. Weitere Arten sind vorrangig in Afrika endemisch. Zoophile Dermatophyten verursachen bei Menschen häufig starke Entzündungsreaktionen. T. verrucosum (Erreger der Kälberflechte) kann eitrige Entzündungen auslösen, die auch tiefer ins Gewebe eindringen und zu Narbenbildung führen können. Infektionen mit Microsporum canis werden von Katzen übertragen und führen zu Tineacapitis und Tinea corporis. Die Übertragung zoophiler Dermatophyten auf den Menschen erfolgt über engen Kontakt zu Haustieren, die wiederum asymptomatisch sein können. Geophile Dermatophyten verursachen seltener eine Erkrankung bei Menschen. Infektionen mit Nannizzia gypsea können bei Gärtnern oder Landarbeitern zu Infektionen an Händen und Armen führen. Hefen und Schimmelpilze profitieren häufig von einer Vorschädigung der Haut oder des Nagels durch eine Dermatophyten-Infektion. Die Candidose der Haut betrifft vor allem die intertrigonösen Stellen der Hautfalten. Hefepilze können die Nagelfalz sowie den Spaltraum unter dem Nagel befallen, wobei häufiger Fingernägel betroffen sind als Fußnägel. Schimmelpilze können auch als Primärerreger von Nagelmykosen auftreten, wobei hier Fußnägel häufiger betroffen sind als Fingernägel.

Hautpilzinfektionen zählen weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit hoher Rezidivrate, Tendenz steigend. Das Erscheinungsbild einer Dermatomykose ist heterogen und nicht immer eindeutig von anderen Dermatosen, wie Ekzemen, Psoriasis, Erysipel oder Autoimmunerkrankungen wie Lichen ruber planus zu unterscheiden. In 5 bis 15 % der Onychomykose-Fälle handelt es sich um eine Mischinfektion von Dermatophyten mit Hefe- und Schimmelpilzen. Auch eine gleichzeitige bakterielle Infektion der geschädigten Haut, eine Vorbehandlung mit corticosteroid-haltigen Präparaten oder eine sekundäre Kontaktallergie erschweren es, eine Dermatomykose zu erkennen.

In der Regel bedarf eine Dermatomykose einer Behandlung, wobei vor Therapiebeginn idealerweise ein positiver Erregernachweis vorliegen sollte. Da es insbesondere bei Nagelpilzinfektionen bei multiplen Infektionen während der Therapie zu einem Wechsel des primären Erregers und zu einem scheinbaren Therapieversagen kommen kann, ist die genaue Detektion des Erregers Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Dabei sind die unterschiedlichen Wirkspektren von Antimykotika zu berücksichtigen. Die herkömmliche Labordiagnostik umfasst den Versuch der Anzucht des Erregers aus klinischem Material und den mikroskopischen Pilznachweis. Eine vor der Probenahme begonnene antimykotische Therapie kann die Anzucht verhindern oder erschweren, da die Vorschädigung das Wachstum der Zellen verlangsamt. Insbesondere bei Mischinfektionen von Erregern des DHS-Systems (Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze) kommt es mit Kulturmethoden häufig zu falschen Befundungen, da langsam wachsende Spezies überwuchert oder übersehen werden. Der Derma Genius 3.0-Test ist eine Multiplex- PCR, durch den sich in einem einzigen Ansatz viele verschiedene Erreger identifizieren lassen – Voraussetzung für eine unverzügliche, zielgerichtete Therapie und eine schnelle Ermittlung der Infektionsquelle, selbst bei schon begonnener antimykotischer Therapie.

Leider ist der molekularbiologische Dermatophytennachweis keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Deshalb muss er als Indivuduelle Gesundheitsleistung angefordert werden.

IGeL 81,60 € (zzgl. Auslagen)  PKV 93,85 € (Ziffern 4780, 4783 zzgl. Auslagen)

Folgende Dermatomykose-Erreger können detektiert werden

 Dermatophyten
  • Trichophyton tonsurans
  • Trichophyton equinum
  • Trichophyton interdigitale
  • Trichophyton mentagrophytes
  • Trichophyton quinckeanum
  • Trichophyton schoenleinii
  • Trichophyton benhamiae
  • Trichophyton erinacei
  • Trichophyton concentricum
  • Trichophyton verrucosum
  • Trichophyton rubrum
  • Trichophyton soudanese
  • Trichophyton violaceum
  • Epidermophyton floccosum
  • Microsporum canis
  • Microsporum audouinii
  • Microsporum ferrugineum
  • Nannizzia gypsea

Hefen/Schimmelpilze

  • Candida albicans
  • Candida parapsilosis
  • Scopulariopsis brevicaulis 

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