Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, liebes Praxisteam,
ab dem 30. März 2023 werden wir bei Anforderung eines großen Blutbildes – den Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften folgend – neben den relativen Werten der einzelnen Leukozytenpopulationen standardmäßig auch die Absolutwerte angeben. Hierdurch entstehen selbstverständlich keinerlei zusätzliche Kosten. Die Angabe der prozentualen Verteilung im großen Blutbild stammt historisch aus der manuellen, mikroskopischen Zählung, kann aber bei der klinischen Bewertung zu Fehlinterpretationen führen, wenn die Gesamtleukozytenzahl nicht miteinbezogen wird.
Ist eine Leukozyten-Untergruppe stark über-/oder unterrepräsentiert, beeinflusst dies entsprechend auch die relativen Anteile der übrigen Leukozytenpopulationen.
Beispiel:
Ein Patient nach Chemotherapie hat eine Gesamtleukozytenzahl von 2000/μl. Im Blutbild erscheinen u.a. die Angabe von 40 % Neutrophilen Granulozyten und 20 % Monozyten. Dies lässt auf den ersten Blick eine noch normale Anzahl von Neutrophilen und eine Monozytose erahnen. Betrachtet man jedoch die Absolutwerte (800/μl NeutrophileGranulozyten und 400/μl Monozyten) ergibt sich eine normwertige Anzahl von Monozyten bei deutlicher Neutropenie.
Wir hoffen, Ihnen zukünftig durch die Angabe der Absolutwerte die Beurteilung des großen Blutbildes zu erleichtern. Bei Fragen stehen wir Ihnen im Labor natürlich gerne zur Verfügung.
Ihre
Partnerschaftspraxis für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie und Ärztliche Praxisgemeinschaft