Liebes Praxisteam!

Oft ist die Klinik viraler und bakterieller Infektionen, zum Beispiel der unteren Atemwege, schwer unterscheidbar.
Eine wichtige Entscheidungshilfe für die Frage „Antibiose – ja oder nein?“ ist die Bestimmung
des Procalcitonin (PCT).

Bei begrenzten bakteriellen Infektionen wird eine leichte bis moderate Erhöhung des PCT-Wertes beobachtet,
nicht jedoch bei viralen Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Allergien. Der PCT-Wert steigt dabei
schneller und spezifischer an als z. B. CRP oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit.

Ein negatives Ergebnis hat einen hohen negativ prädiktiven Wert. Erhöhte Werte werden auch bei
systemischer Pilzinfektion, Trauma, Verbrennung und nach Operationen beobachtet. Da der PCT-Spiegel
nach einer Infektion bzw. bei erfolgreicher Therapie relativ schnell abfällt (24–48 h), ist die Messung
ebenfalls für eine Therapiekontrolle nutzbar.

In verschiedenen Studien konnte unter PCT-Kontrolle die Verschreibung von Antibiotika, und damit das Risiko
für Resistenzbildungen und unerwünschte Nebenwirkungen, signifikant gesenkt werden.
Die Vorteile wurden von den Krankenkassen erkannt, so dass die PCT-Messung bei fraglich bakteriellen
Infektionen seit dem 1. Juli 2018 außerbudgetär abrechenbar ist.

Im Rahmen dieser Änderungen wird ab sofort bei uns im Labor auf eine neue Methode zur PCT-Messung umgestellt.
Der neue Test reagiert etwas sensitiver, so dass mit einer leicht erhöhten Zahl von Ergebnissen im
sogenannten Graubereich zu rechnen ist.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Ihr Team der
Partnerschaftspraxis für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie und
Ärztlichen Praxisgemeinschaft
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